Lärm und Wut

Im Jahr 1949 wurde dem amerikanischen Schriftsteller William Faulkner (1897–1962) der Nobelpreis für Literatur verliehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sein Lieblingskind – der zwanzig Jahre zuvor veröffentlichte Roman «Lärm und Wut» (1929) – den Ruf eines modernen Klassikers erlangt; doch... bis heute beeindruckt er die Leser mit der Tiefe des Autors und der Raffinesse der künstlerischen Form.
Diese Parabel über die Sinnsuche in einer sinnlosen Welt taucht den Leser in das Chaos der menschlichen Seele ein, das fast greifbar von den Seiten des Romans übertragen wird. Durch die Linse der Zeit, verschwommener Erinnerungen und verlorener Illusionen offenbart sich die Tragödie der Familie Compson – Nachkommen der verschwindenden Aristokratie des amerikanischen Südens. Jeder der vier Teile des Werkes bietet einen einzigartigen Blick auf die Welt eines der Helden, in dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind und sich zu einem komplexen Mosaik menschlicher Erfahrungen zusammensetzen und unendlich den Leser zu den Überlegungen von Shakespeares Macbeth ansprechen, dessen Titel der Roman verdankt: «Das Leben... – ist die Geschichte eines Verrückten, voller Wut und Lärm, ohne Sinn».
Veröffentlicht in einer brillanten Übersetzung von Osia Soroka.