Milady Ladlow

In der hellen Reihe von gefeierten Romanciers der viktorianischen Ära nimmt Elizabeth Gaskell den ehrwürdigsten Platz ein. Ihre Werke gelten als Meisterwerke der Weltliteratur und sind in Dutzende von Sprachen übersetzt worden, darunter die Romane «Cranford», «Nord und Süd», «Ehen... und Töchter» und andere.
Die Novelle «Milady Ladlow» (1858), geschrieben auf dem Höhepunkt des literarischen Ruhms der Autorin, wurde in der Zeitschrift von Charles Dickens «Hauslesungen» veröffentlicht, wie die meisten Werke von Elizabeth Gaskell. Sie ist aus vielen Handlungssträngen gewoben, umweht vom Charme des «guten alten England» und durchzogen von feinem Humor. Die Handlung spielt zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts. Eine Zeit großer Veränderungen, die die industrielle Revolution kennzeichnete, hatte das alte Herrenhaus von Lady Ladlow, in dem auch einige ihrer jungen Zöglinge leben, noch nicht berührt. Alles hier atmet Tradition und unterliegt strengen Regeln der aristokratischen Moral, doch das kann nicht vor den Qualen eines gebrochenen Herzens, der Bitterkeit des Verlusts und der Zerschlagung von Hoffnungen schützen, auch wenn es die Kraft gibt, weiterzuleben und Gutes zu tun.