Der königliche Krag

Die Leningrader Schule der Fantastik hat dem Genre viele ruhmreiche Namen gegeben. Georgij Martynow, Ilja Warschawski, Wadim Schefner, Alexander Schalimow… Aber eines dieser Namen sticht wirklich hervor, und das nicht, weil die Inhaberin eine Frau ist. Olga Larionova trat Mitte... der sechziger Jahre plötzlich so hell am fantastischen Firmament in Erscheinung, dass sie sofort einen großen Kreis von Bewunderern gewann. „Der Leopard vom Gipfel des Kilimandscharo“, wir sprechen von ihm – von einem Roman, der, laut den Internet-Experten, „nicht nur als eines der besten Bücher von Larionova gilt – man kann es wohl mutig in die Schatzkammer der Weltfantastik eintragen. Wäre die Schriftstellerin Amerikanerin, wären die Preise ‚Hugo‘ oder ‚Nebula‘ (oder vielleicht sogar beide) mit Sicherheit ihr zuteilgeworden“. Sie wurde nicht oft veröffentlicht, aber fast jedes ihrer Werke, das in diesen dürftigen Zeiten der Fantastik (sechziger – achtziger Jahre) erschien, traf direkt ins Ziel – das heißt in die Herzen der Leser.

Die Reihe „Der königliche Krag“, die mit der Erzählung „Der Chakra des Zentauren“ begann, wurde lange geschrieben, etwa zwanzig Jahre. Die Erzählung, die ursprünglich als Scherz gedacht war, entwickelte sich zu einer vollwertigen „Kosmooper“ – gewissermaßen unsere würdige Antwort auf „Star King“ von Hamilton. Die Reisen im Universum in den Erzählungen und Romanen der Reihe kombinieren sich mit einem romantischen Märchen, in dem es sowohl Ritterturniere als auch Roboter und fantastische fliegende Wesen – Krags, durch deren Augen die Menschen die umgebende Welt sehen – gibt. Aber das Wichtigste ist, dass den Geschichten, die in den Büchern der Reihe erzählt werden, eine besondere Menschlichkeit eigen ist, die das Schaffen von Larionova unter den meisten Kollegen hervorhebt.