Die Kostbarkeiten von Castafiore

An einem schönen Frühlingstag erhält Tintin, der bei Kapitän Haddock zu Gast ist, einen Brief von Bianca Castafiore. Die Operndiva schreibt, dass sie von der Hektik müde ist und beschlossen hat, sich ein wenig zu erholen... Und nicht irgendwo, sondern... in Moulinsart! Haddock ist entsetzt: Er ist bereit, aus seinem eigenen Haus zu fliehen, nur um nicht «diesem wandelnden Wirbelsturm» zu begegnen. Aber dann greift das Schicksal ein, und der Kapitän ist für zwei Wochen ans Rollstuhl gefesselt. Mit schwerem Herzen sieht er sich gezwungen, die lautstarke Gästin, ihren Gefolge und die omnipräsenten Journalisten, die durch das Schloss schleichen auf der Suche nach günstigen Sensationen, zu ertragen. Und die Sensationen lassen nicht lange auf sich warten: Zuerst erscheint in der Presse ein Bericht über die Verlobung des «Mailänder Nachtigall» und des «im Ruhestand befindlichen Admirals Haddock», und dann kommt es im Haus zu einem Diebstahl – der unbezahlbare Smaragd, den Castafiore vom Maharadscha Gopal geschenkt bekam, ist verschwunden...

Im 21. Band der Reihe, der 1963 veröffentlicht wurde, bleibt die Handlung erstmals innerhalb von Moulinsart und die Abenteuer weichen einem klassischen «geschlossenen» Detektivfall, bei dem das Verbrechen in einem geschlossenen Raum passiert. Die Handlung ist gespickt mit falschen Fährten, die nicht nur Tintin, der die Rolle von Sherlock Holmes übernommen hat, sondern auch den Leser zu Beginn verwirren.

Hergé ist das Pseudonym des belgischen Künstlers Georges Remi (1907–1983), des Schöpfers von Tintin. Die Reihe über die Abenteuer des mutigen Reporters mit dem aufgeweckten Haarschnitt und seines treuen Freundes, dem schneeweißen Foxterrier Milou, wurde in 110 Sprachen übersetzt, gilt weltweit als Klassiker des Comics-Genres und erobert weiterhin die Herzen von Lesern im Alter von 10 bis 99 Jahren.