Antiker Kosmos und moderne Wissenschaft

Die Veröffentlichung des Buches des genialen russischen Philosophen Alexei Fyodorovich Losev (1893-1988) "Antiker Kosmos und moderne Wissenschaft" ist anlässlich des 130. Geburtstags und des 35. Todestages angelegt. In diesem Werk hat der herausragende Wissenschaftler die Aufgabe, zu zeigen, "wie der... antike Kosmos dialektisch begründet ist", d.h. welche dialektischen Kategorien die griechischen Denker verwendet haben, um "die Konstruktion des von ihnen betrachteten Universums" zu realisieren. Die Hauptbegriffe, die der gesamten Forschung von A.F. Losev zugrunde liegen, sind Name, Zahl und Ding. Der Name ist in der antiken Tradition, so Losev, das "Antlitz", die ausdrucksvolle Form des Dinges selbst. Die Zahl ist die konstruktive Grundlage jedes Dings. Das Ding selbst ist eine selbstständig existierende Entität, die Gegenstand menschlichen Erkenntnis ist, dank der Zahl und des Namens, die objektive Möglichkeiten des aufeinanderfolgenden Prozesses der Sinngebung von Objekten darstellen. Nebenbei verfolgt Losev die direkte Verbindung der Konzepte, die der Antike eigen sind, mit den Errungenschaften der Wissenschaft, die zur Zeit der Abfassung seines Werkes existierten.
Das Buch richtet sich an Historiker des heimischen Denkens, Philosophen, Kulturwissenschaftler sowie an eine Gruppe gebildeter Leser, die bestrebt sind, ein ganzheitliches Bild der Welt zu erfassen.